Heute ist etwas Ungewöhnliches passiert: Ich fand mich unvermittelt inmitten der Erhebung für eine Studie wieder. Die Studienmacher der Universität Mainz baten Journalisten per E-Mail um die Beantwortung eines Online-Fragebogens
Eine Frau Prof. Dr. Nayla Fawzi bat mich in einem persönlichen Schreiben um Teilnahme. Fawzi ist „Professorin für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Demokratie und digitale Kommunikation“.
Im individualisierten Anschreiben hieß es, meine „journalistische Erfahrung“ und meine „persönliche Perspektive“ seien „besonders wertvoll“. Um die „Einschätzungen des Journalismus“ repräsentativ einbeziehen zu können, sei meine Teilnahme essenziell. Daher wurde ich gebeten, besagten Online-Fragebogen auszufüllen.
Prof. Fawzi erwähnte in ihrem Schreiben auch, dass diese Studie von der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (DFG) gefördert worden sei. Die DFG selbst finanziert sich aus Steuergeldern, die zu zwei Dritteln vom Bund und zu einem Drittel von den Ländern kommen. Beispielweise in 2019 wurde so ein sagenhafter Förderungsetat von rund 3,6 Milliarden Euro auf 31.625 Projekte verteilt. Ein Anteil davon konnte sich Frau Prof. Fawzi jetzt sichern.
Was will die aus Steuergeldern finanzierte Studie? Der Titel lautet:
„Wissenschaftliche Studie zu ,Vertrauen & Polarisierung' aus Perspektive von Medien, Politik und Bevölkerung“.
Konkret erklärt Prof. Fawzi:
„Sehr geehrter Herr Wallasch, digitaler und gesellschaftlicher Wandel haben das Verhältnis zwischen Bevölkerung, Medien und Politik verändert. Polarisierungsprozesse, Vertrauen in Medien und Politik sowie Kritik an deren Legitimität sind derzeit zentrale Themen der öffentlichen Debatte. Doch wie steht es tatsächlich um das gegenwärtige Vertrauen und die Polarisierung der Gesellschaft? Welche wechselseitigen Erwartungen haben Journalismus, Politik und Bevölkerung? Und wo und weshalb entstehen Unzufriedenheit und Entfremdung?“
Es geht also darum, wie glaubwürdig die Medien sind und woher sie ihre Legitimation nehmen. Das Uni Mainz gibt vor, wissen zu wollen, weshalb es „Unzufriedenheit“ und „Entfremdung“ gibt. Und das wollen sie auch vom Journalisten Alexander Wallasch wissen, auf unser Portal sei man bei der „systematischen Recherche aller relevanten deutschsprachigen Medien bzw. Formate gestoßen“.
Relevanz ist zunächt immer schmeichelhaft. Aber woher kommt die Annahme, zwischen meinen Lesern und mir gäbe es eine „Entfremdung“ und „Unzufriedenheit“? Vielmehr könnten Leser von Alexander-Wallasch.de Frau Prof. Fawzi und ihren Studienmachern wohl einiges darüber erzählen, wie es um die öffentlich-rechtlichen und Alt-Medien bestellt ist.
Es deutete sich hier demnach bereits an, welche Art von Arbeitsthese der Studie zu Grunde liegen könnte. Selbstverständlich nutzen wir die Gelegenheit und den anhängenden Link, der uns durch die Befragung führen will.
Die Antwortmöglichkeiten reichen über fünf Punkte von „überhaupt nicht wichtig“ bis „sehr wichtig“. Auch die Möglichkeit der „weiß nicht“-Antwort ist gegeben. Etwas mehr als 30 Fragen werden gestellt mit teilweise mehreren Zwischenfragen bzw. -aussagen, die ebenfalls entsprechend zu bewerten sind.
Vorweggenommen: Nach der Hälfte der Abfrage rufe ich Prof. Fawzi direkt an und drücke mein Erstaunen darüber aus, wie erkennbar tendenziös und wie erschreckend wenig ergebnisoffen hier nachgefragt wird. Ich habe seit 2015 etliche solcher Studien seziert und rezensiert, ich kann mir ein vergleichendes Urteil erlauben, versichere ich der Gesprächspartnerin am anderen Ende.
Zunächst wollen die Studienmacher wissen, wie wichtig mir bestimmte Aspekte der Berichterstattung seien. Etwa, ob ich Sprachrohr aller Bürger sein will. Will ich? Aber warum Sprachrohr? Und ob ich „der Bevölkerung demokratische Regeln und Werte“ vermitteln will. Ob ich „demokratische und undemokratische Personen und Gruppierungen in der Berichterstattung gleichbehandeln“ will. Ich werde gefragt, ob ich „die Demokratie in Deutschland“ stärken will und – kein Witz – ob ich mich bei meiner Berichterstattung über das aktuelle politische Geschehen „gegen Feinde der Demokratie“ positionieren will.
Erkennen Sie die Unsauberkeit und Ungenauigkeit dieser Befragung? Was wäre denn, wenn ich die Bundesregierung und die Alt-Medien als „Feinde der Demokratie“ erkenne? Dann müsste ich an der Stelle erklären, dass mir das „sehr wichtig“ ist. So erfahren die Studienmacher also, dass der antwortende Journalist sich stark „gegen Feinde der Demokratie“ positioniert. Aber welchen Sinn macht das, wenn die Studienmacher mutmaßlich vollkommen andere Vorstellungen davon haben, wer die Feinde der Demokratie sind?
Im Telefonat mit Prof. Fawzi bringe ich diese Ungenauigkeit gern zur Sprache und nenne am Telefon als Beispiel für „Feinde der Demokratie“ die Bundespressekonferenz mit Nancy Faeser, Thomas Haldenwang und später der Ministerin Paus, das sei ja mittlerweile schon von einigen Alt-Medien als mindestens demokratiefeindlicher Akt dechiffriert worden.
Fragebogenmacherin Fawzi weiß offenbar nicht einmal, was ich gemeint haben könnte, und fragt hörbar irritiert zurück, ob ich denn tatsächlich denke, dass Frau Faeser eine Antidemokratin sei. Und sie fragt es so, als besäße sie die Fähigkeit, durch rosa Elefanten zu schauen, als seien diese gänzlich aus Glas.
Spätestens an der Stelle merkt man, dass hier ein gemeinsames Grundgerüst für eine sinnvolle gemeinsame Erörterung gar nicht mehr vorhanden ist. Dennoch will eine auf diese Weise politisierte, ideologisierte oder einfach naive Wissenschaft weitreichende Erkenntnisse produzieren und lässt sich diese Handreichung für die Bundesregierung aus Steuergeldern finanzieren.
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Der Fragebogen ist noch nicht zu Ende. Ich soll einschätzen, inwieweit meine Berichterstattung auf Alexander-Wallasch.de bestimmte Kriterien erfüllt. Meine Berichterstattung ... „stärkt die Demokratie“? Klar, finde ich auch.
Aber wie ist es damit: Meine Berichterstattung ... „positioniert sich gegen Feinde der Demokratie“? Auch hier von mir die volle Punktzahl. Aber meinen die Studienmacher tatsächlich die gleichen Feinde wie ich? Wenn ich hier fünf Punkte verteile, also „trifft voll und ganz zu“, wie sieht dann die Auswertung der Studienmacher aus? Dann habe ich eventuell zugestimmt, dass sich meine Berichterstattung selbstverständlich und aus voller Überzeugung gegen die AfD richtet. Jedenfalls dann, wenn Frau Professor aus Mainz und ihr Team die AfD als „Feinde der Demokratie“ eingestuft haben. Werden sie?
Diese Missverständnisse ziehen sich durch die gesamte Befragung. Hinzukommt, dass sich ein überwiegender Teil der Befragung mit dem Klimaschutz beschäftigt. Warum eigentlich?
Hier geht es auch nicht mehr darum, ob man den Klimawandel als überwiegend menschengemacht betrachtet, sondern nur noch darum, wie stark man sich als Journalist schon zum Klimaaktivisten gemacht hat. Alles andere macht hochgradig verdächtig, Klimaleugner-Journalist zu sein, was dann selbstredend auch für alle anderen Themen ein Ausschlusskriterium darstellt in Sachen Seriositätseinschätzung.
Ich soll sagen, wie wichtig es mir ist, dass „alle Bürgerinnen und Bürger antidemokratische Grundgedanken kritisch hinterfragen“. Aber wer, wenn nicht die Neuen Medien, ist angetreten, mit ihren Produkten so eine neue kritische Haltung zu unterstützen? Aber mutmaßlich reklamiert das im „Kampf gegen Rechts“ auch jeder öffentlich-rechtliche Journalist für sich.
Dann folgen erneut Fragen zum Klimaschutz und wie wichtig dieser für mich sei und wie umfangreich sich mein Portal damit beschäftigt. Ich soll beispielsweise bewerten, wie wichtig es mir ist, der Politik deutlich zu machen, dass „Klimaschutz umgehend umgesetzt werden muss“. Und weiter will man wissen, wie wichtig es mir sei, „mich aktiv hinter gesellschaftliche Forderungen für mehr Klimaschutz“ zu stellen. Und wie wichtig es mir sei, „das Publikum dazu anzuregen, sich für strengeren Klimaschutz zu positionieren“.
Nein, das kann man sich alles nicht mehr ausdenken.
Dann soll ich prozentual einordnen, wie es aktuell mit der „Medienkritik“ bestellt ist. Aber welche ist hier gemeint, jene, die den Neuen Medien von Politik und Alt-Medien diffamierend entgegengeschleudert wird? Oder jene, die wir selbst seit Jahren in vielen umfassenden Analysen an den Altmedien üben?
Ich soll 100 Prozent aufteilen auf „fundierte oder sinnvoll begründete Medienkritik“, „pauschale oder generalisierte Medienkritik“ und „bedrohende oder delegitimierende Medienkritik (z.B. Hassrede oder „Lügenpresse“-Vorwürfe“).
Was sagt das aus? „Lügenpresse“ ist demnach eine bedrohende oder delegitimierende Medienkritik. Hier ist interessant, dass die von Nancy Faeser und Thomas Haldenwang eingeführte „Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ jetzt offenbar auch für die Alt-Medien ein interessantes Instrument der Unterdrückung von Kritik geworden ist.
Streckt hier bereits der nächste Protagonist die Hände danach aus, Kritik demnächst strafrechtlich verfolgen oder mindestens anprangern zu können als eine Art verfassungsschutzrelevante Delegitimierung der Medien? Das wäre wahrlich ein weiteres totalitäres Monstrum. Und an der Stelle haben sich die tapferen Studienmacher aus Mainz um Frau Fawzi dann endgültig verheddert. Wie soll dieses Wirrwarr in der Auswertung der Ergebnisse jemals nachvollziehbar entwirrt werden?
Ich soll weiter beantworten, wie häufig ich bestimmte Organisationen oder Personen als Verfasser von „bedrohender oder delegitimierender Medienkritik“ beobachte. Das scheitert dann bereits daran, dass die Studienmacher es versäumt haben, überhaupt zu evaluieren, was bedrohende oder delegitimierende Medienkritik sein soll. Oder doch, sie haben es an einer Stelle getan, als sie denn Begriff „Lügenpresse“ genannt hatten.
Weiter wird abgefragt, wie stark ich der Auffassung sei, dass Medienkritik – was immer Mainz darunter versteht – „für die Zunahme physischer Gewalt gegen Journalisten“ verantwortlich sei. Und ob diese Medienkritik zu einer „Verrohung des öffentlichen Diskurses“ führe.
Die Intention hinter diesem Fragen- und Einschätzungssalat erscheint immer klarer. Es geht Mainz offenbar darum, der Innenministerin eine Studie anzureichen, die einer – nutzen wir die angebotene Sprachreglung: – aus dem Innenministerium kommenden „Delegitimierung“ der Neuen Medien Vorschub leisten soll.
Noch ist nicht klar, wann diese Studie abgeschlossen sein wird. Aber die Studie, welche die Universität Mainz da unter der Regie von Frau Prof. Fawzi anstrebt, scheint ein hochtoxisches Produkt zu sein, produziert von beseelter Wissenschaft, die mit Wissenschaft so viel zu tun hat wie Nancy Faeser mit Demokratie und wie Georg Restle und die Öffentlich-Rechtlichen mit Journalismus.
Man gefällt sich gut miteinander, man profitiert gemeinsam, man unterstützt sich und entwirft und steuert ein zunehmend eskalierendes Instrumentarium der Medienkontrolle durch Diffamierung, Diskreditierung, Ausgrenzung und schlussendlich Verfolgung.
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Kommentar von Thomin Weller
Bertelsmann und die Verwaltungsreform der 90er Jahre. Die Einführung des New Public Management NPM "In dem Bremer Abkommen von 1997 unterschreiben die Personalräte aus allen beteiligten Gewerkschaften, an der Umsetzung des Neuen Steuerungsmodells mitzuarbeiten" Die SPD, DGB haben alle Bürger an Bertelösmann verraten.
Statt Bürger sind es einfach nur noch Kunden, Rathäuser und alles andere wurde zum Profit Center trotz Steuererhebung.(Wofür erhebt der Staat Steuern?)
Prof. Ingrid Lohmann www.ingridlohmann.de hat weitere Fakten.
Das staatlich mediale Waterboarding soll dem Kunde(Bürger) erträglicher gemacht werden.
So wurde unter Merkel das "Deutsche Resilienz Zentrum DRZ" ins Leben gerufen.
Im Kern geht es darum das der Staat ggü. dem Kunde(Bürger) wehrhaft gemacht werden soll.
Siehe auch der Komplex "Der wehrhafte Staat/Demokratie" und "„Weniger Demokratie wagen“, damit „Wirtschaft und Politik wieder Handlungsfähig werden“.
So erkannte Medico ua. vor Jahren "Bei genauer Betrachtung scheint die Idee der Resilienz auch Teil jener neoliberalen Hegemonie zu sein, zu deren Wesen es eben auch zählt, gesellschaftliche Verantwortung in die Sphäre des Privaten abzudrängen."
Selbst in medizinischen Ebenen ist dieser staatliche Psycho Terror umfangreich angekommen.
Das Resilienzkonzept, Saloutogenese und Ressourcenforschung... Der Vortrag ist interessant.
"Der Neoliberalismus in der Psychotherapie (Klaus Ottomeyer)" https://youtu.be/4rBtE0ytAUE
Mainz ist die Ausbildung und Zentrale des Resilienz-Medienterrorismus der Hofberichterstatter.
Und im welchen Umfeld nun die Dr. Nayla Fawzi agiert, kann jeder ahnen oder recherchieren.
P.S. Das Buch "Frank Böckelmann u. Hersch Fischler "Bertelsmann. Hinter der Fassade des Medienimperiums Eichborn Verlag 2004" Dessen Darstellung im Jahr ~1870 entspricht fast einz zu ein der heutigen Zeit. Schily, UvdL gingen zu den Karlsbader Beschlüssen, verständlich das Gedankenverbrecher definiert werden.
Auch wichtig "Rallye „Spurensuche Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945. Bertelsmann in der Nazizeit. Der Verleger der Vernichtungskrieger“ www.verbrechen-der-wirtschaft.de
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Kommentar von .TS.
@H. Jacobsen: Das angeblich klimaschädliche Gemüse ist ein Paradebeispiel dafür wie man auch mit richtigen Aussagen durch gezielte Einordnung falsche Wahrheiten vortäuschen kann.
Ja, es stimmt erst einmal daß Eigenanbau-Obst und -Gemüse oftmals (nicht immer!) weniger resourceneffizient im Anbau und Ernte ist.
Aber dabei wird geradezu vorsätzlich unterschlagen daß anders als beim Großmarkt auch krumme Gartengurken mit Macken noch gegessen werden und kaum etwas weggeworfen wird.
Dazu ist der Eigenanbau nicht mit Agrarchemie belastet und somit gesünder - was ebenfalls resourcenfressende Krankheitsfolgenkosten einspart.
Nicht zu vergessen die ebenfalls vorteilhafte wertschöpfende und pädagogische Erfahrung, die gibt es im Garten gratis dazu, während andere Freizeitbeschäftigungen ebenfalls Resourcen verbrauchen.
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Kommentar von Bernhard Rossi
Wie viele Studien vorher wird auch diese den Weg aus der Uni nicht finden und im Bücherregal der Bibliothek landen! Bezahlt, abgerechnet, eingelagert! Schwamm drüber!
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Kommentar von H. Jacobsen
Studien oder auch Gutachten werden schon seit Jahren von der Bundesregierung gezielt bestellt und immer wird das Ergebnis vorgegeben. Das hat schon Merkel so gemacht, als sie die Atomkraftwerke abschalten wollte. Wer dann als beauftragter Angstellter finanzielle Verpflichtungen hat, der schreibt es so rein, wie es gewünscht ist. Das bereitet durchaus Sorge, aber zumindest kann die nächste Miete gezahlt werden.
Das machen aber nicht nur Regierungen sondern auch Unternehmen. Viele Menschen haben für sich den Anbau des eigenen Gemüse im Garten entdeckt. Diese Absätze fehlen natürlich den großen Lebensmittelketten. Die Steuern auf diese Produkte fehlen auch den Regierungen. Jetzt kommt eine Studie, welche „nachweist“, dass der eigene Anbau für das Klima schädlich ist.
Es würde mich nicht wundern, wenn der Eigenanbau künftig noch mehr reguliert oder sogar unter Strafe gestellt wird.
https://www.wetter.de/cms/urban-gardening-schlecht-fuers-klima-warum-ist-der-trend-weniger-nachhaltig-5083238.html
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Kommentar von .TS.
@E.H.: Und auch so kann man per Fragestellung subtil manipulieren:
„wie in der Natur in der Gesellschaft immer der Stärkere durchsetzen (sollte)“
Denn hierbei wird als Fakt unterstellt daß in der Natur immer "der Stärkere" sich durchsetzen würde, das ist so pauschal aber falsch, denn die Evolution bevorzugt nicht die Stärksten (wäre ohnehin unsinnig da Stärke viel Energie und damit Nahrung etc. erfordert) sondern "the fittest", sprich diejenigen welche sich am besten den - mitunter schlagartig ändernden - Bedingungen anpassen können.
Bestes Beispiel: Urzeitkrebse haben bis heute überlebt, Tyrannosaurus Rex nicht.
Die Absicht hinter dieser Manipulationstechnik ist es durch vorgegriffene Einengung des gedanklichen Spielraumes den Weg zum erwünschten Ergebnis lenken und alternative Überlegungen in die Ferne zu rücken.
Mal darauf achten, diese Technik wird häufig angewandt, nicht selten bereits transitiv, sprich dessen unbewußt durch damit bereits erfolgreich vorkonditionierte Schreiberlinge, Interviewer und Moderatoren.
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Kommentar von Perry Moppins
Was ist die fremdgesteuerte Thinktank-Firma Täuschland?
Satire!
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Kommentar von Judith Panther
Wenn sie mit "Delegitimierung der Medien" als Straftatbestand durchkämen wäre Petr Bystron jetzt dran:
Auf https://t.me/uncut_news/65845 fragt er einen Reporter (vermutlich vom SPIEGEL) ob der ständig lügt, weil er einfach nur verkommen ist oder weil er von Gates bezahlt wird.
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Kommentar von E. H.
@.T.S. und Felix Diller: Ein großer Teil der Umfrageforschung versteht sich heute in der Tendenz als politisches Instrumentarium, um die Bevölkerung zweizuteilen quasi in anständig und unanständig. Viele Fragen kann man ja stellen, man sollte sie aber nicht von vornherein untrennbar mit Rechtsextremismus, Feindseligkeit gegenüber den Medien, usw. verknüpfen, sondern erst mal die Befunde einfach so ohne große Wertung im Raum stehen lassen. Gut, dann wäre es schwieriger, griffige Thesen zu entwickeln (wie „Anstieg rechtsextremer Einstellungen in Thüringen“).
Methode: Es werden verschwommene Aussagen vorgegeben mit abstrakten Begrifflichkeiten, die die Forscher nur in eine Richtung interpretieren. Ein „starkes Nationalgefühl“ ist automatisch rechtsextrem. „Feinde der Demokratie“ kann jede beliebige Gruppe sein, jedenfalls hat man Gruppen, die man bekämpfen muss.
Es werden Fragen gestellt, die schlicht überhaupt nicht alltags-relevant sind, um böse, in den Personen schlummernde Ansichten zu Tage zu fördern. Mal ehrlich, wer überlegt beim Kaffeetrinken, ob sich „wie in der Natur in der Gesellschaft immer der Stärkere durchsetzen (sollte)“?
Es werden harmlose Ansichten zu problematischen Einstellungen erhoben. Wer bejaht: „Die Juden haben einfach etwas Besonderes und Eigentümliches an sich und passen nicht so recht zu uns“ – ist klar Antisemit. (?)
Es wird naturgemäß auch nicht danach gefragt, warum jemand diese oder jene Haltung hat, warum er etwa das Gefühl hat, dass „zu viele Ausländer in Deutschland (leben)“.
Es werden bewusst extreme und pauschale Formulierungen vorgegeben, zu denen ein Befragter sich schlecht äußern kann. „Die meisten Asylbewerber kommen nur hierher um das Sozialsystem auszunutzen“: Sagt der Befragte ja, ist er mit starken Vorurteilen behaftet, sagt er nein, weil er die Angabe „die meisten“ für falsch hält, wirkt er evtl. unkritischer, als er es ist. Sagt er weiß nicht, verschleiert er nur, dass er doch eigentlich gern ja sagen würde (vermuten Forscher gern).
Auch bei den gewählten Stichproben fällt auf, dass selten konsequent nach migrantischem Hintergrund oder Religionszugehörigkeit gefragt wird, obwohl die fraglichen Bevölkerungsgruppen oft genügend umfangreich sind, um sie abzubilden. Generell sind die Fragen darauf abgestellt, die Meinung über bedauernswerte Minderheiten zu erheben. Bei den Umfragen sind ja ohnehin Ausländer außen vor, die nicht hinreichend Deutsch sprechen.
Dass das Design funktioniert, liegt daran, dass 1. die große Forscher-Community sich untereinander oft komplett einig ist bezogen auf Methoden, Fragestellungen und Interpretationsmuster und 2. die gängigen Medien (Journalisten) eher selten Dinge hinterfragen, nur zitieren, wie rassistisch, feindselig gegenüber diesem und jenem Phänomen Teile der Bürger doch sind. Nicht selten sind allerdings die Menschen im Kommentarbereich sachlicher und kritischer als die berichtenden Journalisten (was hoffen lässt).
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Kommentar von Judith Panther
Fleißarbeit, Herr Wallasch!
Mögen die Gefälligkeits- und Apportierwissenschaftler sich daran verschlucken.
Ich träume derweil davon, daß die AfD die gewissenlosen Volksverräter hinwegfegt
und gründlich "entfancyfiziert" (frei nach Alexander Wendt)
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Kommentar von Carl Peter
Es kommt natürlich früher oder später heraus, wenn die alternativen Medien käuflich sind und in gewissem Umfang ihre Nutzer verraten.
Wenn solcherart Umfragen die Vorsondierungen sind, bin ich gespannt, wie weit und wie schnell der Zerfall der Demokratie noch weiter voran getrieben werden kann.
Seit der sogenannten “Massenimpfung” unterliegt alles Machbarkeits-Modellierungen - wie weit kann man gehen, auch wenn man selbst dabei verliert.
Ich persönlich habe keine Lust auf irgendeinen entworfenen Weltuntergang, und werde mich wehren solange ich kann.
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Kommentar von UEng =Libkon
Geben Sie ihr meine Mail Adresse. Dann erkläre ich ihr aus Sicht eines Liberalen der 2015/16 als rechtsgewand und konservativ und 2021 in die rechte Schublade gesteckt wurde ( Kurzfassung ) warum es Unzufriedenheit“ und „Entfremdung" gekommen ist. Die Fragestellungen sind genau als wenn die " Spitzenkandidatin der FDP zur Europawahl " vom Podium ihre " Gegner " an brüllt Sie würde sich Argumente anhören und diskutieren.
Ich bin 62. Ex DDR - innerlich Emigration und Wut , äußerlich 😁.
Hab mal irgendwo gelesen: vielleicht sollten X und das Gesichtsbuch und am besten die alternativen Medien verboten werden - dann gäbe es keine Ventile mehr für den Kessel 😉 wir hatten 89 keine Ventile als der Kessel unter Dampf war.
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Kommentar von .TS.
Die Fragen wären durchaus sinnvoll wenn man sie genauer spezifiziert, zum Beispiel die „gegen Feinde der Demokratie“ separat nach Herkunft (Regierung, Nichtregierung, Fremdstaaten (ggf. weiter unterteilt), Wirtschaft, weitere Gruppen (politisch / religiös /..., jeweils ggf. weiter unterteilt).
Und je nach Zielstellung und Szenario kann man den "Klimaschutz" durchaus auch als Aufstand gegen die Thermodynamik sehen.
Aber Indoktrinierte des Einbildungswesens werden gar nicht auf die Idee kommen daß es überhaupt eine weite Welt jenseits ihrer winzigen Wahrnehmungsblase gibt.
@Frank Danton: Mainz ist, nicht zu vergessen, auch die Stadt der Ziemlich Dreisten Ferarschung.
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Kommentar von Felix Diller
Interessante Einblicke in die Fabrikation einer "wissenschaftlichen" Studie
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Kommentar von Frank Danton
Vorsicht bei Umfragen/Studien aus Mainz. Speziell jene von der Uni und der Stadt selbst. Um nur mal Zwei zu nennen. Eine Umfrage ging um das individuelle Impfverhalten zu Corona/mRNA. Ziel dieser Machenschaft war eindeutig festzustellen ob der Befragte geimpft ist, und ob er unter dem Druck der Suggestivfragen zur Impfung zu bewegen ist. Die Zweite, direkt von der Stadt, hatte die Vorgabe Mieter aus zu spionieren um zu sehen wie viele Personen auf wieviel Quatratmeter Wohnfläche wohnen. Betroffen waren vor allem ältere Menschen, bei denen man nachforschen wollte, ob vielleicht der Partner gestorben war und der Witwer/die Witwe alleine in einer 3 Zimmerwohnung lebt. Die Konsequenzen die auf jene zukommen, wenn sie zum Beispiel in, mit öffentlichen Mitteln geförderte Wohnungen wohnen liegen auf der Hand. Mainz ist die Stadt von BioNtech und Dreyer! Eine Stadt in der die Politik korrupt aus Tradition ist, in der der rot-grüne Filz nicht wegzudenken ist.
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Kommentar von Lupine
Danke für die Info.
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Kommentar von F. Lo
Die Pressemeldung der Johannes Gutenberg Universität Mainz vom 17.04., verbreitet auch über den Informationsdienst Wissenschaft, „Medienvertrauen sinkt moderat und nähert sich weiter dem Zustand vor der Corona-Krise an“ gibt wohl Hinweise auf das Forschungsinteresse. Da geht es um die seit 2015 von einem Forschungsteam des Instituts für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und des Instituts für Sozialwissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf durchgeführte Langzeitstudie „Medienvertrauen“ unter Mitarbeit von Prof. Fawzi. Ausgewählte Ergebnisse laut Pressemeldung:
Medien im Vergleich zu anderen Institutionen im Mittelfeld
Etablierte Medien als Hauptadressaten des Vertrauens: „Die meisten Menschen nennen etablierte Medien, wie die öffentlich-rechtlichen Sender, regionale oder überregionale Zeitungen, wenn sie offen danach gefragt werden, welchem Medienangebot sie für Informationen besonders vertrauen …“
Und dann folgen: „Medienzynismus“ (gemeint wohl: -abwertung) und „Medienentfremdung“.
Medienzynismus: Extreme Medienkritik erreicht Niveau vor der Pandemie. „Im Vergleich zur Corona-Zeit ist der Anteil an Menschen, die kritisch bis feindselig auf die etablierten Medien blicken – die Kommunikationswissenschaft spricht hier von Medienzynismus –, erneut leicht gestiegen: 17 Prozent bejahten die Aussage, die Bevölkerung in Deutschland werde 'von den Medien systematisch belogen' … In der aktuellen Befragung wiesen 60 Prozent den 'Lügenpresse'-Vorwurf zurück … Ebenfalls gestiegen ist die Zustimmung zur Aussage: 'Die Medien und die Politik arbeiten Hand in Hand, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren'. In der aktuellen Umfrage stimmten 23 Prozent zu.“
Medienentfremdung – zwischen Alltagswelt und Medienwelt: „Im Jahr 2023 gaben 22 Prozent der Befragten an, dass die Meinungen, die in den Medien vertreten würden, ganz andere seien als die eigenen. … Ebenso nimmt ein beträchtlicher Teil der Menschen in Deutschland (31 Prozent) die gesellschaftlichen Zustände ‚ganz anders wahr‘, als sie von den Medien dargestellt würden … Mit ihren Themen nicht ernst genommen fühlen sich ein Viertel der Befragten. Weitere 29 Prozent sehen das zumindest zum Teil so.“ –
Nun ist es unterm Strich sicher interessant zu wissen, was die Mediennutzer über „die Medien“ (na, das ist jetzt schon ein sehr heterogenes Universum) denken. Nur stellt sich natürlich, wenn man nennenswerte Anteile von Bürgern identifiziert, die a) „kritisch bis feindselig auf die etablierten Medien blicken“ bzw. die b) meinen, dass die Berichterstattung der Medien nicht ihrer eigenen Wahrnehmung der Realität entspricht und sie nicht ernst nimmt, die Frage aller Fragen: Haben da jetzt „die Medien“klare Defizite – oder sind die nörgelnden Mediennutzer auf dem falschen Dampfer und sehen die Medien – und damit auch die Politik, der zu Unrecht eine Beeinflussung der Medien unterstellt würde – verzerrt? Wir wissen es nicht, vermuten aber mal an, dass von den Forschern eher zu „kritische bis feindselige“Mediennutzer problematisiert werden. Wobei Kritik und Feindseligkeit ja zwei Paar Schuhe sind.
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Kommentar von Akimo
kommt das etwa aus dem Institut von Elisabeth Noélle Neumann, das ist unvorstellbar. Sie muss sich im Grab herum drehen wie ein Propeller an alle Alumni des Instituts für Publizistik. Prangert das an!
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Kommentar von Palmström
Hinterfozige Fragen wie von einem Stasi-Leutnant. Was soll daran wissenschaftlich sein?
Letzthin bekam ich ein vorher angekündigten Fragenkatalog über die „Polizeiarbeit“. Am Anfang ging das ja noch, dann kam Fragen wo ich dachte ‚muss ja ganz schön schlimm sein in Deutschland‘, in der Mitte vom Heft kam dann die Frage Wie man sich politisch einschätzt mit einer Skala von links nach rechts. Da habe ich zugeklappt. Bei mir geht die Skala von unten nach oben. Unten ist saublöd und oben ist da wo ich nicht das Wasser reichen kann.
Aber die Polizisten vor Ort machen ihr Ding. Kann nicht klagen, sehe die ja auch selten. Aber das wollten man nicht wissen.
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Kommentar von Ben Diekmann
Hallo Herr Wallasch,
solche Studien/Befragungen sind für mich nichts neues, ähnliche Befragungen hatte ich auch schon, mittlerweile ignoriere solche Anfragen.
Zu sehr durchschaubar!
Aber warum machen Sie sich gemein mit so Indoktrinationen wie diese Worterfindung "Klimaleugner"?
Auch ich habe Zweifel an der menschengemachten Klimaapokalypse, den Mechanismen von CO2 und der Wissenschaft (99,7% - lol), nicht aber zweifel ich am Klima, noch daran, das es sich ändert!
Selbe Spiel bei "Coronaleugner", ich leugne kein Corona, wie auch keine Grippe oder andere Krankheiten, aber ich verurteile die verfassungswidrigen Corona Maßnahmen!
Und Lügenpresse (Dank geht an Ostdeutschland) benutzt laufend solch Framing, daher lese oder schaue ich diese Medien kaum noch.
Mein Vertrauen ist tief erschüttert, in Politik, in Judikative, Rundfunk und Presse!
Und bin schon gespannt, wie es weitergeht, ob es überhaupt noch sowas wie Wahlen geben wird!